Am 9. Mai veranstaltete die Polizeidirektion Nord unter Schirmherrschaft des Innenministers des Landes Sachsen-Anhalt und mit Unterstützung der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. und dem evangelischen Kirchenkreis zum 18. Mal das Fest der Begegnung im Stadtpark von Magdeburg.
6.500 Besuchern bot sich bei sonnigem Wetter ein buntes und abwechslungsreiches auch kulturelles Programm. An über 40 Ständen stellten Vereine und Organisationen ihre Arbeit vor.
Die Auslandsgesellschaft war mit einem Gemeinschaftsstand ihrer 36 Mitgliedsvereine vertreten. Unter anderem waren die Vereine Meridian e.V., der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V., die Deutsch-Polnische Gesellschaft, die Landsmannschaft der Russlanddeutschen, der Weltladen, die Gruppe der Bürger aus Bulgarien , Romano Drom e.V., Magletan und die Integrationshilfe Sachen-Anhalt e.V. präsent. Neben detaillierten Informationen über die jeweilige Vereinsarbeit wurden die Besucher auch zu Mitmach-Aktionen motiviert:
Neben vielen Kinderspielen für Familien stellten die im einewelt haus beschäftigten europäischen Freiwilligen (EFD) ihr Projekt "Kultureller Fußabdruck Magdeburg" vor. Hierbei wurde gefragt: Was ist Kultur für die Einwohner von Magdeburg? Welchen Einfluss hat Kultur in Magdeburg auf ihren Alltag? Die Besucher verewigten hierbei ihre Antworten auf ihrem eigenen Fußabdruck (Beispiele). Alle so gesammelten Meinungen fließen in ein späteres Gesamtwerk mit ein und zeigen einen interessanten Querschnitt durch die empfundene kulturelle Identität und das Bewusstsein der Magdeburger Bürger auch zu Angeboten in ihrer Stadt.
Michael Schubert vom freiwilligen sozialen Jahr Politik (FSJ) in der Auslandsgesellschaft forschte gleichzeitig nach alltäglichen Diskriminierungen und Rassismen: Die Besucher wurden auf einem Blatt (pdf) nach typischen Begriffen gefragt und wie wichtig ihnen eine diskriminierungsfreie Alltagssprache erscheint. Die spannenden Ergebnisse wird er in seine spätere Jahresarbeit für das FSJ mit einbringen.
Der Koordinator für Integration und Zuwanderung der Stadt Magdeburg Abdoul Coulibaly nutzte die Gelegenheit der Veranstaltung seine neue Mitarbeiterin Frau Nadja Schwaneberg als Koordinatorin des Magdeburger Netzwerkes für Integration und Ausländerarbeit vorzustellen.
Im Interview mit Manja Lorenz von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt erinnerte er an den traurigen Anlass der Veranstaltung im Jahr1994: Eine Gruppe Afrikaner wurde damals von über hundert jungen Magdeburgern mehrere Stunden durch die Magdeburger Innenstadt gejagt, wobei es auch zu Schwerverletzten kam. Die Polizei wurde damals im Nachhinein aufgrund ihrer zunächst überwiegenden Passivität stark kritisiert.
Das gemeinsame Fest der Begegnung soll seitdem an die Vorkommnisse erinnern und gleichzeitig zur Verbesserung des Verständnisses durch eine direkten Kontakt zwischen Migranten als Teil der Magdeburger Bürger und der Polizei mit beitragen.